Mosambik Rundbrief 111
Echo der Unabhängigkeit
Aus 50 Jahren lernen: Wie sehr hat sich die Situation der Menschen in Mosambik in den letzten 50 Jahren verändert? Welche Rolle spielt(e) die Unabhängigkeit? Und welche Schlüsse lassen sich daraus für die Zukunft ziehen? Diese Ausgabe des Mosambik Rundbriefs widmet sich dem 50. Jahrestag der Unabhängigkeit Mosambiks und beleuchtet Vergangenheit und Gegenwart aus unterschiedlichen Perspektiven.
Eduardo Quive ist Autor, Journalist und war Gastreferent unseres Herbstseminars 2025. Er zeigt mit einem literarischen Beitrag, wie die Unabhängigkeit Mosambiks als fortlaufender Prozess zwischen Erinnerung, Mythos und Gegenwart verstanden werden kann.
Der mosambikanische Journalist Stélio Guibunda spricht mit jungen Menschen aus dem historischen Stadtteil Bairro Mafalala darüber, wie sich Unabhängigkeit heute anfühlt und welches Verhältnis die junge Generation zu den Befreiungskämpfer*innen hat.
Dr. Abdul Ilal analysiert den politischen Dezentralisierungsprozess in Mosambik und erklärt, warum demokratische Reformen bislang nur begrenzt greifen und historische Lasten bis heute nachwirken.
KKM-Gründungsmitglied Michael Hagedorn reflektiert die Geschichte internationaler Solidarität mit Mosambik und fragt, wie diese in Zeiten globaler Umbrüche neu gedacht werden kann.
Gemeinsam geben diese und weitere Artikel einen facettenreichen Einblick in die zentralen Themen der Ausgabe: Unabhängigkeit, Erinnerung, politische Verantwortung und solidarisches Handeln.
Wir wünschen viel Freude beim Lesen!
Über das Titelbild
Das Foto auf dem Titel der Ausgabe 111 stammt von Ildefonso Colaço. Das Bild zeigt Demonstrierende auf den Straßen Maputos. Nach den Wahlen 2024 brach eine Welle von Demonstrationen los – Menschen zweifelten das Wahlergebnis an und machten von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung auf den Straßen ganz Mosambiks Gebrauch.
Der Ildefonso Colaço porträtiert das tägliche Leben in Maputo in seinen Bildern und teilt diese in den sozialen Medien. Er verfolgt einen künstlerischen Ansatz zu sozialen Themen verfolgt, wobei er Ironie, eine performative Haltung und seine sensible, intervenierende Beobachtung nutzt, um neue Sichtweisen auf die Realität des Landes zu vermitteln. Mit diesem aktivistischen Hintergrund als konzeptionelle Grundlage hat der junge Fotograf auch häufig mit Maputo Street Art gearbeitet und verwendet oft Schauspieler*innen oder Tänzer*innen aus der Kulturszene der Stadt als Modelle. Das verleiht seiner Arbeit eine Dramatik, Kraft und Ausdruckskraft, die die komplexen Themen zum Leben erweckt. Ildefonso Colaço begann 2015 mit dem Fotografieren von Straßenbildern. Er entdeckte sich selbst als Fotograf, als er erkannte, dass seine Bilder zu einem Ausdrucksmittel geworden waren, das es ihm ermöglichte, Geschichten zu erzählen und zur Aufzeichnung des zeitgenössischen Alltagslebens beizutragen.