Cabo Delgado
Die nördliche Provinz Cabo Delgado ist reich an Bodenschätzen (insbesondere Erdgas). In den vergangenen Jahren geriet sie wegen der gewaltvollen Übergriffe, die vielerorts verübt wurden und werden, auch international in die Schlagzeilen.
Nach offiziellen Angaben sind bisher knapp 4.000 Menschen getötet und 800.000 Menschen vertrieben worden (Stand Mai 2022).
Gas- und Bergbauunternehmen (zumeist international wie z.B. Total, ENI und Anadarko) arbeiteten bereits eifrig an den Vorbereitungen zum Abbau der Rohstoffe, stoppten jedoch vorläufig ihre Arbeiten aufgrund der terroristischen Übergriffe. Die Situation der lokalen Bevölkerung nach wie vor größtenteils von Armut und Perspektivlosigkeit geprägt.
Eine toxische Mischung aus ineffektiven und korrupten Regierungsbehörden, Wirtschaftsinteressen und der Perspektivlosigkeit und Armut der Bevölkerung haben in Cabo Delgado den Boden für den verheerenden Gewaltausbruch bereitet. Aktuelle Studien zeigen, dass insbesondere die Jugend durch ihre Arbeits- und Perspektivlosigkeit empfänglich ist für extremistische Propaganda. Menschenrechtsgruppen thematisieren die zunehmende Destabilisierung im Norden von Mosambik seit Jahren – doch die Warnungen fanden auch bei der internationalen Gemeinschaft kein Gehör.
Es gibt verschiedene zivilgesellschaftliche Gruppen in Mosambik, die in den letzten Jahren die Situation in Cabo Delgado analysiert haben und kritisch die aktuelle Situation beschreiben: Eine der aktivsten Organisationen ist das Centro de Democracia e Desenvolvimento (CDD) das regelmäßig Online-Veranstaltungen durchführt, um über die aktuellen Entwicklungen zu informieren und relevante Akteur_innen miteinander zu vernetzen.
Neben vielen weiteren Organisationen, sind auch das Centro de Integridade Pública (CIP) und das Observatório do Meio Rural (OMR) sehr aktiv.
Wir greifen das Thema in unseren Seminaren und in unseren Publikationen auf. In den Ausgaben des Mosambik Rundbrief der letzten Jahre erschien jeweils mindestens ein Artikel zu dem Themenkomplex.
Außerdem werden einige Aspekte in den beiden ersten Podcast-Folgen unseres Podcasts aufgegriffen